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Malaria auf europäischen Flughäfen

30.08.2000

Auch wer nicht reist, könnte Gefahr laufen, an Malaria zu erkranken: So unwahrscheinlich es klingen mag, besteht laut WHO die Möglichkeit, auf europäischen Flughäfen beziehungsweise in deren näherer Umgebung durch Mücken mit Malaria infiziert zu werden, die mit Flugzeugen aus Malariagbieten eingereist sind.

Zwischen 1969 und 1999 berichteten 12 europäische Länder von insgesamt 87 Malariafällen bei Personen, die nahe einem Flugplatz wohnen. Veröffentlicht wurden die Daten in der Augustausgabe von "The Bulletin of the World Health Organization". Mindestens 5 Personen seien verstorben, da die Diagnose zu spät gestellt worden war.

Da die Ärzte bei Patienten, die keine Fernreisen unternommen hatten, keinen Verdacht auf Malaria hegten, resultierte die bis zur Diagnose verstrichene Zeit (in einem Fall 31 Tage) in schweren und komplizierten Malariafällen.

In einigen Gebieten habe sich die Malaria auch angesiedelt, obwohl sie dort eigentlich nicht heimisch ist. So sei die Malaria 1930 (eher per Schiff als Flugzeug) nach Brasilien importiert worden und hatte dort zu einer Epidemie mit 300.000 Erkrankten und 16.000 Toten geführt. Nur durch kostspielige Kampangnen konnte das Problem unter Kontrolle gebracht werden.

Die Autoren des Berichts fordern, Flugzeuge aus Gebieten, in denen tropische Erkrankungen endemisch sind, zu desinfizieren. Schon 1928 waren im Luftschiff "Graf Zeppelin"10 Insektenarten bei ihrer "Einreise" nach Amerika entdeckt worden.

© medizin.at

 

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