Blockaden der Gefäße werden, so früh genug erfaßt, in der Regel mittel Bypass umgangen. Doch bereits die Natur hat für derartige Fälle Vorsorge getroffen: Feinste Blutgefäße bilden natürliche Umleitungen blockierter Gefäße. Eine neue Forschungsgruppe soll die Parameter dieser Prozesse klären.
Als Zukunftshoffnung in Therapie und Prophylaxe von Infarkt und Schlaganfall und passenderweise von der Volkswagenstiftung finanziert, sollen die natürlichen "Umgehungsstrassen für verstopfte Autobahnen" nun intensiv erforscht werden.
Die Basis des von Dr. Ivo Buschmann geleitete 5-Jahresprojekt zu Entstehung (Arteriogenese) und natürlicher Erweiterung der sogenannten Kollateral-Arterien sind Untersuchungen, die zeigen, daß Patienten mit gut ausgebildeten Kollateral-Arterien deutlich kleinere oder überhaupt keine Herzinfarkte haben.
Von Natur aus sind besonders in Herz, Gehirn und Beinen feinste Blutgefäße (Kollateral-Arterien) angelegt, die nach einer Wachstumsphase die Blutversorgung von wichtigen Schlagadern des Körpers übernehmen können.
Bei der Auslösung der Arteriogenese scheint vor allem eine Sorte weisser Blutkörperchen, die sogenannten Monocyten, eine wichtige Rolle zu spielen. Diese sollen mit Botenstoffen beladen und ihre Wirkung untersucht werden. Die Förderung der Arteriogenese "könnte in Zukunft ein wichtiges
Behandlungsprinzip der Herzmediziner werden" meint Buschmann.
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