Ja, Fleisch ist ein wichtiger Faktor in der Kinderernährung - unersetzlich aber ist es nicht. Das ist das Ergebnis der aktuellen DONALD-Studie, deren Name nichts mit dem FastFood-Restaurant zu tun hat: Die "Dortmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally-Designed" Studie wird vom Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund durchgeführt.
Ihre Datenauswertung der letzten 10 Jahre - insgesamt 5.125 Protokolle - ergibt eine relative Minderversorgung von Säuglingen mit Fleisch (11g statt der empfohlenen 20g/Tag). Ab dem 1. Lebensjahr bis zur Pubertät entsprechen die tatsächlichen Mengen den Empfehlungen, dann allerdings wird, so die Studie, deutlich mehr Fleisch gegessen, als empfohlen (120g statt ca.80g). Überdies bevorzugen die jugendlichen Konsumenten wesentlich fettreichere Wurst- und Fleischsorten, als Ernährungsexperten gerne sähen.
Das Forschungsinstitut für Kinderernährung, eine kooperierende Einrichtung der Universität Witten/Herdecke führt seit 1985 diese Langzeitstudie zum Ernährungsverhalten von Kindern und Jugendlichen durch. Während 3er Tage wird die gesamte Ernährungsmenge gewogen und deren Verarbeitung evaluiert.
Ein weiteres Faktum: Vegetarische Kost führt nicht automatisch zu Mangelversorgungen. Fleisch jedoch enthält unentbehrliche Nährstoffe, etwa Eisen, Zink und B-Vitamine in leicht metabolisierbarer Form. Für Kinder ist daher ein Speiseplan mit mäßig Fleisch durchaus empfehlenswert.
Falls Eltern ihre Kinder zu vegetarischer Ernährung motivieren möchten, sollten sie besonderes Augenmerk auf eine ausgewogene Zusammensetzung des Speiseplanes legen, wobei dazu besondere Kenntnisse erforderlich seien, meinen die Autoren. Vor allem bestehe bei Kindern im Wachstum ein erhöhtes Eisenmangelrisiko.
Mehr Information:
"Ernährungsberatung für Kinder und Familien"
Kersting/Schöch (im Gustav Fischerverlag, Jena 1996)
© medizin.at