Cefodizim (Timecef(r)) ist ein Cephalosporin der dritten Generation, das neben seiner antibiotischen auch eine ausgeprägte immunmodulatorische Wirkung hat. Besonders hohe Konzentrationen treten im brochoalveolären Oberflächenfilm, wie auch im Plasma auf. Einsatzgebiet sind daher vorwiegend Pneumonien und akut exazerbierende chronische Bronchitiden, aber auch unkomplizierte und komplizierte Infektionen der unteren und oberen Harnwege. Cefodizim hat eine hohe Sensibilität auf Pneumo-, Strepto- und Menin-gokokken, aber auch Moraxella, Haemophilus und die häufigsten Spezies der Enterobacteriaceae. Seine gute Wirksamkeit bei Harnwegsinfekten erklärt sich durch seine Sensibilität auf E. coli, Proteus mirabilis, Klebsiellen und Staph.
Der Vorteil ist bei dieser Indikation auch die Möglichkeit einer "single-shot-Verabreichung". Durch seine lange Halbwertszeit, die ca. vier Stunden beträgt, ist auch eine Einmaldosierung möglich. Die Ausscheidung erfolgt weitgehend über die Niere. Dort sind nach 16-24 Stunden noch hohe Konzentrationen nachweisbar. "Eine zu hohe Anreicherung in der Galle ist dadurch ausgeschlossen, wodurch die Gefahr einer Pseudocholelithiasis oder Antibiotika-assoziierten Enterocolitis vermindert ist", so Antibiotikaexperte Prof. DDr. Dieter Adam, Univ.-Kinderklinik München.
Das Medikament ist nahezu nebenwirkungsfrei, in seltenen Fällen kann es zu Diarrhoen und Candida-Infektionen kommen. Das Verträglichkeitsprofil leitet sich von der zusammenfassenden Analyse von über 6.000 in klinischen Studien mit Cefodizim behandelten Patienten ab. "Cefodizim ist ein sicheres und gut verträgliches Antibiotikum, das durch seine lange Halbwertszeit auch einmal täglich verabreicht werden kann und daher auch ambulant gut einsetzbar ist", so Adam.
Timecef ist in Dosierungen von ein oder zwei Gramm erhältlich und einmal täglich zu applizieren.
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