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Schummelnde Studienteilnehmer

18.08.2000

Ob es ihnen bewußt ist, daß sie damit niemandem nützen - nicht einmal sich selbst -, sei dahingestellt: Ein Artikel in der Augustausgabe von "Chest" zeigt, daß in einer klinischen Studie 30% der freiwilligen Probanden bei der Einnahme der Medikamente schummelten. Die Studie wurde an der Johns Hopkins Universität (JHU) und der Universität Kalifornien, Los Angeles (UCLA) durchgeführt.

Die Probanden waren Teilnehmer einer 5.000 Personen umfassenden Studie über den Einfluß regelmäßig inhalierter Bronchospasmolytika auf die Entwicklung chronisch obstuktiver pulmonarer Erkrankungen (COPD).

Um die Medikation zu verabreichen, wurden Inhaltoren verwendet, die eine definierte Menge abgaben (MDI- Metered-dose inhalers). Bei jeder Kontrolluntersuchung wurden der Inhalt der Inhaltoren gewogen, um den Verbrauch festzustellen und dies mit den Angaben der Studienteilnehmer zu vergleichen.

Frühere klinische Studien mit MDIs zeigten, daß manche der Probanden Tricks entwickelten, um die Einnahme des Medikamentes vorzutäuschen. Um diese Täuschungsmethoden abzuklären, wurde bei 241 Patienten ein elektronischer Medikationsmonitor (Nebulizer Chronolog -NC) eingesetzt, der Datum und Uhrzeit jeder Benutzung des MDI festhielt.

101 Patienten (56 an der JHU und 45 an der UCLA) wurden nicht über die Funktion des NC informiert, ihnen wurde vielmehr erklärt, daß der NC die Gesamtmenge der verwendeten Medikation, nicht jedoch jede Dosis überwachen würde. Diese Teilnehmer, die über ein Jahr beobachtet wurden, waren angewiesen, 3mal täglich 2 Dosen zu inhalieren.

Am Ende der Studie zeigte sich, daß 30 der 101 Probanden (29,7%) Inhalationen vorgetäuscht hatten (im Ausmaß mindestens einer Inhalator-Füllung). Die Forscher beschrieben dies als eine "unerwartet große und beunruhigende Anzahl". Von den 135 Patienten, die über die Funktion des NC informiert waren, versuchte nur ein Patient die Forscher zu täuschen.

© medizin.at

 

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