Ob Glättcréme, Lifting, Feuchtegels oder Wärmebehandlung: Der faltenfreie Teint wird schwer und teuer erkauft. Doch die tiefen Gesichtsfalten können nun mit dem Bakteriengift Botulinum-Toxin-A geglättet werden. Aktuelle Studienergebnisse zum Einsatz des Bakteriengiftes wurden auf der 17. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie in München präsentiert
In geringen Dosierungen setzen Ärzte schon seit Jahren das Bakteriengift Botulinum-Toxin-A ein, um bestimmte Muskelerkrankungen wie etwa einen Schiefhals zu bekämpfen. Bei der Substanz handelt es sich um ein Nervengift, das Muskeln lähmen und damit entspannen kann.
Eine klinische Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München zeigt nun einen messbaren Erfolg nach Botulinumtoxin-Injektion. Seit 1998 prüfen die Münchner Hautärzte die Wirksamkeit der kurz BT-A genannten Substanz zur Behandlung von Stirn- und Augenfalten. Für die Anwendung einschließlich kontrollierter Nachbeobachtung wurden unter zahlreichen Bewerbern insgesamt 38 Frauen und 12 Männer ausgewählt.
Die kosmetischen Ergebnisse sind vielversprechend. Sie werden durch digitale Video- und Bildanalyse objektiv gemessen und von Patienten und Gutachtern beurteilt. Auffallend ist allerdings: Patienten geben tendenziell bessere Noten als die Gutachter, weibliche Gutachter sind von den Erfolgen stärker beeindruckt als ihre männlichen Kollegen. "Bei unseren Untersuchungen haben wir festgestellt, dass die Muskelaktivität zu mindestens 60% ruhig gestellt werden muß, um einen sichtbaren Effekt zu erzielen", erklärt Studienleiter PD Dr. Heckmann.
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