Schluß mit Schweißflecken und feuchten Händen: Nicht nur gegen Gesichsfalten wirkt das Bakteriengift Botulinum-Toxin-A. Auch eine Überproduktion von Schweiß lässt sich per "Giftspritze" drosseln. Dies belegen aktuelle Studienergebnisse, präsentiert auf der 17. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie in München.
"Die klinischen Erfahrungen sind bei Schweißpatienten sehr überzeugend", resümiert Heckmann. Da das Gift die Weiterleitung von Nervenreizen im vegetativen Nervensystem blockiert, ist es auch zur Kontrolle einer übermäßigen Schweißproduktion einsetzbar. Darum erproben die Ärzte der Münchner Klinik seit fünf Jahren die Wirkung von Botulinum-Toxin auch bei Schweißpatienten.
Dazu wird das Gift in die Haut der Achselhöhle gespritzt. Auch extrem feuchte Hände können mit der Spritze behandelt werden. Im Rahmen einer großen bundesweiten Studie an 24 Universitätskliniken wurden 160 Schweißpatienten behandelt und über ein Jahr hinweg nachbeobachtet.
"Bislang wurde kein einziger Therapieversager festgestellt", lobt Heckmann die Behandlungsergebnisse. "Die Behandlung hält zunächst über 6-9 Monate an, ist sehr gut verträglich und wird von den Patienten sehr gut angenommen, danach ist in der Regel eine Wiederholungsbehandlung erforderlich".
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