Das Körperkonzept der Deutschen im Stadt-Land-Vergleich: Um fit und gesund zu bleiben bewegen sich Großstädter häufiger und treiben mehr Sport als die Bewohner ländlicher Regionen. Die größte Zufriedenheit herrscht hier in den Mittelstädten.
Prof. Dr. Kluge von der Forschungsstelle für Sexualwissenschaft und Sexualpädagogik der Universität Landau hat das "Körperkonzept der Deutschen" unter dem Aspekt der Wohnortgröße analysiert. Kluges Fazit lautet: "Die Unterschiede zwischen Großstädten und kleineren Gemeinden sind geringer ausgefallen als vielleicht von vielen erwartet".
Die Wohnorte der Befragten wurden in insgesamt 7 Größenklassen unterteilt, von Gemeinden unter 2.000 Einwohner bis hin zu Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern. Stark ausgeprägt ist unabhängig von der Größe des Heimatortes das "natürliche und gepflegte Aussehen" als angestrebtes persönliches Körperbild. Auch ein anspruchsvolles Schlankheitsideal nimmt quer durch alle 7 Größenklassen einen hohen Rang ein.
Ebenso wird in Groß-, Mittel- oder Kleinstädten die Verantwortung gegenüber dem eigenen Körper und dem des Partners oder der Partnerin in gleicher Weise hoch eingeschätzt. Auch in der subjektiven Bewertung des Sexuallebens zeigen sich zwischen Stadt und Land keine besonderen Unterschiede.
Unterschiede konnten hingegen beim Gesundheits- und Körperbewusstsein festgestellt werden, das gerade in den kleineren Orten besonders ausgeprägt ist. Die Großstädter zeichnen sich dadurch aus, daß sie am ehesten bereit sind, den eigenen Körper zu kontrollieren und zu korrigieren. Auffällig ist ihre große Bereitschaft das Körpergewicht durch Medikamente oder Diäten zu reduzieren. Allerdings sind die Großstadtbewohner mit dem eigenen Körper der Figur oder Gesicht am wenigsten zufrieden.
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