Niedrigdosierte, orale Verhütungsmittel bieten den selben Schutz vor Ovarialkarzinomen wie ältere, häherdosierte Pillen. Dies ist das ergebnis einer Studie, die in der aktuellen Ausgabe des American Journal of Epidemiology veröffentlicht wurde.
"Unsere Studie zeigt, daß Frauen, die eine niedrigdosierte Pille nehmen
oder genommen haben, ein um 40% gesenktes Risiko haben, an
Ovarialkarzinomen zu erkranken. Das ist dieselbe Risikoreduktion wie
bei älteren, höherdosierten Präparaten", sagt Dr. Ness, Epidemiologin
der Universität Pittsburg. Zusätzlich fanden die Forscher heraus, daß
dieser Schutz bereits 1-4 Jahre nach Beginn der Einnahme einsetzt und
bis zu 30 Jahre nach Absetzen anhält.
Frühere Studien hatten gezeigt, daß bei Frauen, die ältere Verhütungspräparate einnehmen, ein geringeres Vorkommen von Ovarialkarzinomen feststellbar war als bei Frauen, die keine "Pille" nahmen. In den letzten 20 Jahren sank jedoch der Hormongehalt stetig.
"Bis jetzt haben nur wenige Frauen, die die Pille "light" nehmen, das kritische 20-30 Jahr-Fenster passiert, währenddessen das Risiko von Ovarialkarzinomen steigt. Unsere Studie ist die erste, die die Frauen eine ausreichend lange Zeit beobachtet hat", erklärt Dr. Ness.
Auch wenn die Präparate, die weniger Östrogen enthalten, den Eisprung
ebenso unterbinden wie die höherdosierten Präparate, so war doch bis jetzt ungewiß, ob die Senkung des Gonadotopinspiegels, von dem angenommen
wrd, daß er für das Ovarialkarzinomrisiko verantwortlich ist, ebenso
ausreichen würde.
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