Nicht durchgebratenes, rohes oder geräuchertes Fleisch ist während der Schwangerschaft der Hauptrisikofaktor für eine Toxoplasmoseinfektion, die zu Schäden beim Ungeborenen führen kann, sagt eine Studie im aktuellen British Medical Journal. Aber auch die biogische Landwirtschaft birgt Risken.
Obwohl die Infektion als häufig und relativ harmlos bezeichnet werden kann, besteht die Gefahr, daß infizierte Schwangere die Erkrankung auf ihre Kinder übertragen. "Bei etwa 25% der schwangeren Frauen muß dies diagnostiziert werden", warnt eine der Studienautorinnen, die Epidemologin Dr. Ruth Gilbert vom Londoner Institute of Child Health.
Unter anderem habe der Aufschwung der biologischen Landwirtschaft dazu beigetragen: "Die Tiere, die unter natürlichen, aber auch unhygienischen Bedingungen in Freilandhaltung gezüchtet werden, sind wahrscheinliche Risikofaktoren".
Die Forscher interviewten mehr als 1000 Frauen aus 6 europäischen Städten über Beruf, Lebens- und Eßgewohnheiten sowie deren Wissenstand bezüglich Toxoplasmose-Infektionsquellen. Es zeigte sich, daß der Verzehr von rohem oder ungenügend gekochtem Fleisch 30-63% der Infektionen verursacht. Der Kontakt mit Erde ist für 17% der Neuinfektionen verantwortlich. Auch Fernreisen waren ein signifikanter Risikofaktor. Der Kontakt zu Katzen zeigte sich nicht als Risikofaktor.
Die Frauen selbst listeten jedoch den Kontakt mit Katzen, rohes Fleich und ungewaschene oder rohe Früchte und Gemüse als Hauptinfektionsquellen. Nur wenige Frauen wußten um das Risiko von Erde.
© medizin.at