Welche Krebserkrankungen stehen tatsächlich in direktem Zusammenhang mit Ernährungsfaktoren? Dieser Frage geht eine europäische Studie nach, in der bislang fast eine halbe Million Menschen befragt und begleitet werden.
"Essen Sie mehr Obst und Gemüse, essen Sie weniger Fleisch, meiden Sie Salz und Fett, bevorzugen Sie heimische Produkte, achten Sie auf die richtige Zubereitung Ihrer Lebensmittel!" Solche Empfehlungen sollen zu einer gesünderen Ernährung und damit einem gesenkten Krankheits- und Krebsrisiko beitragen.
Forscher schätzen, daß 30 - 40% aller Krebserkrankungen ernährungsbedingt sind. Trotzdem sind die exakten Zusammenhänge zwischen Ernährung und Krebs weitgehend unbekannt. Die Studie sammelt auch Daten um die Zusammenhänge zwischen Ernährung und chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Osteoporose zu untersucht.
Nach den Erstinterviews werden die Teilnehmer alle 2 Jahre über ihren Gesundheitszustand befragt. Ein Beobachtungszeitraum von mindestens 10 Jahren ist nötig, um die Auswirkungen einer bestimmten Ernährungsweise zu erkennen.
Die Teilnehmer kommen aus neun europäischen Ländern, damit schließt die Untersuchung Menschen mit sehr verschiedenartigen Ernährungsweisen ein - eine wichtige Voraussetzung, um gesicherte Aussagen zu einzelnen Nahrungsmitteln machen zu können. Mittlerweile liegen etwa 370.000 Blutproben vor, die Untersuchung dieser Blutproben z.B. auf Blutfett-, Vitamin- und Hormonspiegel erhöht das Auswertungspotential der Studie erheblich.
Abschätzungen des Krebsrisikos für verschiedene Ernährungsgewohnheiten werden möglich sein, wenn eine ausreichende Zahl von Neuerkrankungen für die jeweilige Krebsart erfasst wurde. Auswertungen auf europäischer Ebene beginnen für die häufigen Krebserkrankungen (Lungen-, Dickdarm-, Magen-, Brust- und Prostatakrebs) jedoch bereits in diesem Jahr.
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