Eile mit Weile, auch wenn´s pressiert: Ältere Frauen, die an Dranginkontinenz leiden, unterliegen einem höheren Risiko, zu stürzen und sich dabei Knochenbrüche zuzuziehen. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie der Universität von San Francisco (Kalifornien).
Die Studie zeigte, daß einmal wöchentlich oder öfter auftretende Dranginkontinez, das Risiko von Stürzen um 26% und das von Knochenbrüchen um 34% erhöht. Die Arbeit wird in der Juliausgabe des "Journal of the American Geriatrics Society" veröffentlicht.
"Frauen, die an Dranginkontinenz leiden, stehen nachts öfter auf: Sie springen aus dem Bett und eilen zur Toilette, um dem Harnverlust zuvorzukommen. Dies ist wahrscheinlich der Hauptgrund, warum die Frauen stolpern und fallen. Aber auch tagsüber, bei plötzlichem Harndrang, können sie am eiligen Weg zur Toilette stolpern", erklärt die Autorin Dr. Brown.
An der dreijährigen Studie nahmen 6049 Frauen teil, das Durchschnittsalter betrug 78,5 Jahre, 80% der Frauen waren bei guter Gesundheit. Dr. Brown glaubt, daß frühzeitige Diagnose und Behandlung der Inkontinez helfen könnte, auch viele dieser Stürze und Brüche zu vermeiden.
Dranginkontinenz (plötzlicher Harndrang mit Harnverlust) ist ein häufiges Problem bei Frauen über 60, vielen Frauen ist dieses Thema jedoch zu peinlich, um es mit ihrem Arzt zu besprechen - so bleibt die Inkontinenz unbehandelt.
Frühere Studien konnten einen Zusammenhang zwischen Inkontinenz und
Stürzen nachweisen, dies ist jedoch die erste Studie, die überdies einen
Zusammenhang mit bestimmten Arten der Inkontinenz herstellt.
So zeigt sich bei Streßinkontinenz kein vermehrtes Auftreten von Stürzen oder Brüchen. Bei Streßinkontinenz kommt es zum Harnverlust durch Aktivitäten wie Husten, Niesen, Lachen oder dem Heben von Einkaufssackerln, erklärt Brown.
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