Nur wenigen Frauen ist das Risiko bewußt, dass die Entdeckung von nichtprogressiven Karzinomen zu unnötigen invasiven Behandlungsmaßnahmen führen kann. Dies ist das Ergebniss einer Studie, die in der aktuellen Ausgabe des British Medical Journal veröffentlicht wurde.
Die Autoren, Steven Woloshin und sein Team, analysierten Informationsstand und Verhalten von 479 Frauen im Alter zwischen 18 und 97 Jahren in Bezug auf fälschlich positve Ergebnisse und die Entdeckung nichtprogressiver Krebsformen.
Dabei war lediglich acht Prozent der Studienteilnehmerinnen der Meinung, daß die Mammographie eine Frau ohne Brustkrebs auch schädigen kann. 99 Prozent der Frauen wußten hingegen, daß fehlerhafte positive Mammogramme vorkommen, jedoch selbst Frauen, bei denen bereits einmal ein falsch-positives Ergebis aufgetreten war, aktzeptierten diese Möglichkeit als eine Konsequenz des Screening.
Hingegen war nur sechs Prozent der Frauen bekannt, dass durch eine Mammographie auch Krebsformen feststellt werden können, die möglicherweise nie progressiv werden. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass eine Aufklärung mit Fokus auf Brustanomalien und die Mehrdeutigkeit bei ihrer Entdeckung und Behandlung erforderlich ist.
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