Eine Studie, die auf dem Jahrestreffen der "Society of Epidemiologic Research" vorgestellt wurde, zeigt, daß Männer, die an Hodenkrebs erkrankten, seltener Kinder gezeugt hatten und vor ihrer Krebsdiagnose neun mal öfter als unfruchtbar eingestuft worden waren als gesunde Männer.
Die Studie von Julie Baker, Universität Buffalo, umfaßte 201 Krebspatienten, die von der "New York State Cancer Registry" erfaßt wurden sowie 204 gesunde Kontrollpersonen. In einer Vorläuferstudie mit geringerer Patientenzahl waren zur Kontrolle Männer mit nicht-hormonabhängigen Krebsarten herangezogen worden. Es zeigte sich jedoch, daß auch nicht -hormonabhängige Krebsarten die Fruchtbarkeit beeinflussen.
Obwohl Hodenkrebs eher selten vorkommt, ist es die häufigste Krebserkrankung bei Männern zwischen 20 und 34 Jahren. Hodenkrebs wird oft mit Kryptorchismus oder bei der Geburt noch unausgebildeten Hoden in Verbindung gebracht. Die Forscher glauben daher, daß die Entstehung dieser Krebsarten auf Geschehnisse im Mutterbauch zurückzuführen sind.
"Früher war die Medizin der Ansicht, daß diese Männer bis zur Entwicklung des
Tumors gesund sind. Es scheint jedoch, als ob sie die ganze Zeit - eventuell latent - krank seien. Jetzt gilt es den Grund für ein Ausbrechen der Erkrankung zu finden", erklärt Baker.
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