Es war eine große Hoffnung - und doch wurde sie enttäuscht: Östrogen kann scheinbar nicht den Gedächtnisverlust bei Alzheimer stoppen oder gar rückgängig machen. Die ist das Ergebnis einer Studie, die in der neuesten Ausgabe von "Neurology" veröffentlicht wurde.
Taiwanesische Forscher gaben 25 postmenopausalen Frauen mit leichten und
mittleren Symptomen von Alzheimer Östrogen. Nach 12 Wochen verglichen
sie die Testwerte mit der Kontrollgruppe, die ein Placenbo erhalten
hatte. Die kognitiven Fähigkeiten, Konzentration, Erinnerung und
Aufmerksamkeit waren bei den Frauen nicht erhöht. Auch Untersuchungen
über den Fortschhritt der Krankheit ergaben keinen Unterschied zwischen
beiden Gruppen.
"Dies ist die dritte Studie in diesem Jahr, die zeigt, daß das Östrogen
keinen Behandlungseffekt bei postmenopausalen Alzheimerpatientinnen
hat", meint Dr Karen Marder, eine Neurologin der Columbia Universität in
New York und Co-Autorin eines den Artikel begleitenden Editorials. "Alle
drei Studien waren randomisierte, kontrollierte klinische Studien."
Frühere Studien hatten die Hoffnung geweckt, daß postmenopausale
Alzheimerpatientinnen von einer Hormonersatztherapie profitieren
könnten. Diese Studien waren jedoch entweder Studien mit sehr geringer
Patienten Zahl oder Studien, bei denen sowohl Arzt als auch Patient
wußten, daß der Patient Östrogen erhielt.
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