"Schuppenflechte ist wahrscheinlich erblich bedingt. Oft gibt es diese Krankheit innerhalb einer Familie gehäuft", sagt Dr. Heinz Peter Slatin, Chefarzt vom Österreichischen Roten Kreuz. "Im Krankheitsfall bilden sich stark gerötete, punktförmig bis handtellergroße Hautflecken mit weißen Schuppen."
Ursache ist eine gestörte Hauterneuerung. Während sich bei gesunden Menschen die Haut binnen drei bis vier Wochen erneuert, dauert derselbe Prozeß bei kranken Menschen nur vier bis sechs Tage. Die Haut entzündet sich, es bildet sich eine weiße Schuppenschicht. "Neben der erblichen Vorbelastung löst meistens ein bestimmter Faktor die Krankheit aus. Dazu gehören Infektionskrankheiten, z.B. Grippe, Medikamente wie Malariamittel oder Betablocker, emotionale Belastungen, Sonnenbrand oder Hautverletzungen", erklärt Slatin.
Besonders häufig betroffen sind Knie, Ellbogen, Gesäß, Rücken, Kopfhaut, Fingernägel, Hände und Füße. In schweren Fällen kann es auch zu starken Gelenksbeschwerden und sogar zu Deformierungen kommen. Slatin: "Die Krankheit verläuft zyklisch. Die Beschwerden können abnehmen oder sogar verschwinden, bevor sie erneut auftauchen. Schuppenflechte ist nicht heilbar, die Beschwerden lassen sich aber lindern."
Kurze Sonnen- und Salzwasserbäder können demnach helfen. Ein Sonnenbrand ist aber unbedingt zu vermeiden. Die ausgetrocknete Haut kann lokal mit entzündungshemmenden Salben und Cremes behandelt werden. Dazu gehören klassische Mittel wie Teersalbe oder Vitamin-D- Präparate. Salben werden eingesetzt, um die Haut zu befeuchten und die Schuppen abzulösen. Ist die Kopfhaut betroffen, können Shampoos mit Kohleteer oder Schwefel verwendet werden. "Grundsätzlich sollte bei den ersten Anzeichen auf Schuppenflechte ein Arzt befragt werden. Dieser kann die entsprechenden Salben verordnen. Diese wirken allerdings manchmal nur schwach oder haben zu starke Nebenwirkungen. Sehr starke Schuppenflechte wird auch mit Tabletten behandelt. Oft bringt auch eine Kombination mit Tabletten und UV-Bestrahlung Linderung", sagt Slatin.
© medizin.at / ÖRK