Frauen, die schon in jungen Jahren ernstere Depressionen entwicken, laufen später Gefahr, wesentlich weniger zu verdienen als unbelastet Aufwachsende. Männer scheinen von dieser Entwicklung nicht betroffen... Forscher am MIT befassten sich mit der ökonomischen Auswirkungen psychischer Störungen.
Die Wissenschafter unter der Leitung von Professor Dr. Ernst Berndt von der
Sloan School of Management befragten 531 Patienten mit chronischen Depressionen zu ihrer Jugend und ihrer medizinischen Historie. Wie sich zeigte, beeinflussten die chronischen Depressionen der Mädchen signifikant negativ deren Ausbildungserfolge und damit ihr zukünftiges Verdienstpotential. Doch obwohl die Zahl depressiver Jungen nur wenig geringer ist und zunimmt, zeigen sich dieser Studie zufolge solche Langzeiteffekte bei Männern nicht.
So etwa würde eine 21 Jahre alte Frau, bei der schon in früher Jugend eine chronische Depression diagnostiziert wurde, statistisch ein um 12 - 18 Prozent niedrigeres Gehalt beziehen als als gesunder Mensch oder im Falle einer Depression nach dem 21. Lebensjahr.
Früherkennung und effiziente Behandlung depressiver Störungen könnten signifikant positive ökonomische Auswirkungen haben, meinen die Wissenschafter, deren Arbeit in der Juniausgabe des "American Journal of Psychiatry" publiziert wird.
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