In Deutschland kommen pro Jahr 4.000 bis 6.500 Kinder mit einem Herzfehler zur Welt: Während der natürliche Bewegungsdrang gesunder Kinder, der eine harmonische Entwicklung gewährleistet, anerkannt wird, werden Kinder mit Herzfehler aus Angst vor Überbelastung oft in ihrem Bewegungsdrang eingeschränkt.
Dadurch sind bei herzkranken Kindern Defizite nicht nur im motorischen Bereich sondern auch in der gesamten kognitiven, emotionalen und psychosozialen Entwicklung zu erwarten. Die Erkenntnis, daß Bewegung, Spiel und Sport auch für Kinder mit angeborenem Herzfehler wichtig sind, war Anlass für die Gründung des Kölner Modellprojektes "Kölner Kinderherzsportgruppen".
Mittlerweile haben 76 Kinder an den Kursen für Herzkranke Jugendliche teilgenommen. Die begleitenden Untersuchungen ergaben, daß die Kinder von dem motorischen Förderprogramm in vielfältiger Weise profitieren können:
Sowohl im Bereich der motorischen Entwicklung als auch im psychosozialen
und kognitiven Bereich. Negative Auswirkungen auf die Herzfunktion waren
nicht feststellbar. Dieses Ergebnis spricht dafür, verstärkt motorische Förderprogramme anzubieten, aber auch Schul- und Freizeitsport zumindest für einen Teil dieser Kinder zu empfehlen.
Insgesamt leiden 70.000 - 80.000 Kinder und Jugendliche sowie 100.000 Erwachsene an angeborenen Herzfehlern. Bei 10 - 15% der betroffenen Kinder ist keine Operation nötig, 5 - 10% sind inoperabel, bei den übrigen 75 - 80% sind eine oder mehrere Herzoperationen nötig.
© medizin.at