Sei es, daß gebildetere Eltern Transplantationen eher zustimmen, sei es, daß Ärzte diese eher gebildeteren Eltern empfehlen: Deren Kinder haben, das steht fest, größere Chancen auf Transplantationen.
Anlässlich der gemeinsamen Tagung der American Society of Transplantation und American Society of Transplant Surgeons (14.-17. Mai) wurde eine neue Studie präsentiert, die den Einfluß des sozioökonomischen Backgrounds der Familie auf die Zustimmung und Bereitschaft zu Transplantationen, aber auch "harter und strenger" Therapien untersuchte.
Die Wissenschafter des Johns Hopkins Children's Center konfrontierten 600 Nephrologen mit 10 hypothetischen Fallstudien. Besonderes Augenmerk wurde auf ein breites Spektrum der Parameter, insbesonders von Alter, Geschlecht, Hautfarbe, medizinische Historie und Therapiebereitschaft - die Akzeptanz aller, auch unangenehmer Aspekte der Therapie - der Patienten sowie Bildungsgrad der Eltern und Familienstruktur.
Studienleiterin DDr. Susan Furth kommentiert das Ergebnis so: "Zwar war für die Mediziner eine hohe Therapiebereitschaft der Patienten der wichtigste Faktor für die Empfehlung einer Transplantation, aber sogar bei Patienten mit geringer Bereitschaft empfahlen die Mediziner eine Transplantation, wenn..." - ja, wenn die jeweiligen Eltern des Patienten einen hohen Bildungsgrad aufwiesen. Generell war die Wahrscheinlichkeit, eine Transplantation empfohlen zu bekommen, bei gebildeten Familien um 50% höher.
Furth: "Möglicherweise bezweifeln manche Ärzte bei nichtgebildeten Familien die Therapiebereitschaft der Patienten".
© medizin.at