News

Deutschland: Elektronischer Arztausweis

19.05.2000

Als erste Landesärztekammer in Deutschland führt die Ärztekammer Westfalen-Lippe den "elektronischen Arztausweis", dessen Spezifikationen im Auftrag von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung entwickelt wurden, in einer Testversion für den täglichen Einsatz ein.

Die Plastikkarte ersetzt – zunächst im Rahmen eines regionalen Vernetzungsprojektes von Kliniken, niedergelassenen Ärzten und Rehabilitationseinrichtungen – den bisherigen blauen Arztausweis aus Karton als Sichtausweis: Die Vorderseite zeigt wie bisher Name, Arztnummer und ein Bild des Inhabers. Neu ist der integrierte Computerchip, der in Zukunft eine Fülle weiterer Möglichkeiten bei der Nutzung neuer Medien im Gesundheitswesen bietet.

Der elektronische Ausweis soll Zug um Zug an die Stelle des bisherigen Ausweises treten. Praxistests, wie jetzt in Westfalen-Lippe, sind die Voraussetzung für seine schnelle und problemlose Einführung.

Dabei dient der von der Ärztekammer ausgegebene elektronische Arztausweis vor allem als Schlüssel beim Zugang und bei der Arbeit mit Datennetzen: Der Kartenchip weist den Ausweisinhaber bei der Anmeldung in Computersystemen als Arzt aus. Neben der Authentifizierung in offenen Netzwerken können Nachrichten während ihres Transports durch Datennetze verschlüsselt werden (wichtig beispielsweise beim Versand von Patientendaten).

Und nicht zuletzt ermöglicht der neue Arztausweis eine rechtssichere elektronische Unterschrift des Arztes nach den Bedingungen des deutschen Signaturgesetzes (SigG). Der elektronische Arztausweis ist damit der wichtigste Sicherheitsbaustein für die Kommunikation in Computernetzen, seine Ausgabe und Nutzung ist eine wesentliche Voraussetzung für den sicheren Umgang mit Patientendaten. Die Konzeption entspricht deshalb allen Datenschutz- und Sicherheitsbestimmungen.

Als erste der rund 34.000 Ärztinnen und Ärzte in Westfalen-Lippe erhalten jetzt 40 Ärztinnen und Ärzte aus Ostwestfalen den Elektronischen Arztausweis. Sie sind beteiligt am "Community Health Information Network", einem Modellprojekt zur Vernetzung und Verbesserung der Kommunikationsstrukturen im Gesundheitswesen. Durch die gemeinsame Nutzung einer "elektronischen Patientenakte" in der Zusammenarbeit von Klinik, Rehabilitationseinrichtung, Arztpraxis und Sozialversicherung sollen die Behandlung von Patienten verbessert und beschleunigt sowie unnötige Doppeluntersuchungen vermieden werden.

Bewährt sich der Ausweis im ostwestfälischen Modellprojekt, sollen in einer zweiten Stufe die mehr als 9.000 Mitglieder der Akademie für ärztlichen Fortbildung der Ärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe ebenfalls den elektronischen Ausweis testen. Sie können dann z. B. bei Fortbildungsveranstaltungen elektronisch "Einchecken" und sind gerüstet für die Zukunft der digitalen Netze.

© medizin.at / Presse

 

home

newsroom
allgemein
wissenschaft
hintergrund

links
österreich
international
journale
abstracts

fragen
themenliste

update


medizin.at
editorial
kommentar

kontakt
redaktion
herausgeber
medieninfo

partner

help

 

© treAngeli, 1999.