Verhaltens- und medikamentöse Therapie sind bei der Depressionsbehandlung in Kombination weitaus besser: Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie, die im aktuellen "New England Journal of Medicine" veröffentlicht wurde.
Ungefähr 3% der Bevölkerung leiden an einer chronischen Depression, die Arbeitsleistung und Gesundheit beeinflußt und zu Selbstmordversuchen führen kann. Die im Mai dieses Jahres erschiene Studie zeigt, daß Patienten, denen eine Kombination von Psychotherapie und eine medikamentöser Behandlung zuteil wurde, weitaus größere Erfolge vorweisen konnten, als jene, die nur eines von beiden erhielten.
Die Studienteilnehmer wurden in drei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe bekam nur das Antidepressivum Nefazodon, die zweite eine kognitive Verhaltenstherapie und die dritte Gruppe beides. Die Ergebnisse waren eindeutig: Während 55% positiv auf Nefazodon ansprachen und 52% auf die Psychotherapie waren es 85% (!) bei der dritten Gruppe.
Der Therapieerfolg wurde mittels der "Hamiltonrating"-Skala erfaßt. Die Patienten sollten ein Ergebnis von 20-24 Punkte erreichen. In der Nefazodon-Gruppe waren es zu Beginn 26,8 und nach 12 Wochen 14,7 Punkte. Bei der Psychotherapiegruppe wurde ein Anfangswert von 26,4 und ein Endergebnis von 15,1 Punkten nach 12 Wochen erfaßt. Die Kombinationstgruppe hatte 27,4 und erreichte 9,7 Punkte nach 12 Wochen, ein Beweis für die Sinnhaftigkeit einer Kombinationstherapie.
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