Darüber läßt sich NICHT trefflich streiten: Wenn wir essen, entsteht Geschmack durch die Kombination von Schmecken und Riechen. Bislang gab es wenig gesicherte Erkenntnisse dazu, obwohl die Tatsache an sich allgemein bekannt ist. Eine neue Studie beweist nun den Zusammenhang der beiden Sinneseindrücke.
Wissenschafter des Monell Chemical Senses Center in Philadelphia (USA) maßen nun die Sensitivität beider Sinne. Ihre Ergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe des journals "Nature Neuroscience" veröffentlicht.
Getestet wurde die Fähigkeit von Probanden, die flüchtige Chemikalie Benzaldehyd, eine Geruchskomponente von Kirschen und Mandeln zu riechen. Danach wurde Benzaldehyd mit den geruchlosen, aber geschmacksintensiven Substanzen Saccharin und Natriumglutamat (MSG, geschmacksverstärkend und typisch für die asiatische Küche) kombiniert.
Das Team um Dr. Pamela Dalton fanden heraus, daß die Kombination von Saccharin und Benzaldehyd, die in der Natur in Kirsch"geschmack" vorkommt, in Konzentrationen wahrgenommen werden konnte, die unkombiniert nicht zur Perzeption ausgereicht hätten. Dies traf bei der Kombination von Benzaldehyd und MSG nicht zu. Zu dieser Kombination gibt es auch keine natürliche Entsprechung.
Die Forscher schliessen daraus, daß Geschmack durch Schmecken und Riechen "erlernt" wird und nachdem dieser Prozess abgeschlossen ist, sich die beiden Sinneseindrücke gegenseitig verstärken und zu einem gemeinsamen "Geschmacksbild" führen.
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