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Harnblase erstmals minimalinvasiv entfernt

15.05.2000

Die größte urologische Operation wurde nun erstmals minimal-invasiv durchgeführt: In der Klinik für Urologie der Charite wurde einem Patienten in einer 7-stündigen Operation laparoskopisch die Harnblase entfernt und ein neues Urinreservoir (Sigma-Rectum-Pouch) aus Teilen des Dickdarms gebildet.

Der 63-jährige litt an einem Krebs (Karzinom) der Harnblase, der sich so weit ausgebreitet hatte, daß die gesamte Blase und die Harnröhre entfernt werden mußten. Bei dem vom Oberarzt der Klinik, Dr. Ingolf Türk, durchgeführten Eingriff wurden statt des konventionell notwendigen Bauchschnittes vom Brust- bis zum Schambein lediglich fünf kleine Einschnitte zum Einbringen der endoskopischen Arbeitsgeräte gesetzt.

Die Blase wurde gelöst und durch den Mastdarm nach außen befördert. Dafür wurde der Mastdarm einige Zentimeter weit aufgeschnitten und so wieder zusammengenäht, daß ein kugelförmiger Hohlraum entstand. Dieser bildet nunmehr das Urinreservoir, in das die beiden Harnleiterenden eingefügt wurden. Stuhl und Urin werden nun 3 - 4mal täglich über den Anus entleert, womit ein künstlicher Darmausgang und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten entfallen.

© medizin.at

 

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