Ein Bakterium aus der Darmflora des Menschen wird, so eine neue indische Studie, durch einige Gewürze wie etwa Chilli, Pfeffer und Gelbwurz vor der Zerstörung durch Strahlung geschützt. Können neue Gewürzmischungen also zu spezifischer Prophylaxe bei Strahlentherapie eingesetzt werden?
E. Coli sind gasbildende Stäbchen Bakterium der Gattung Escherichia, die etwa Glucose vergären und Milchzucker säuern; das auch fallweise krankheitserregende Bakterium ist ein wichtiger Bestandteil der physiologischen Darmflora des Menschen.
Indische Forscher meinen nun, daß einige Gewürze wie Chilli oder schwarzer Pfeffer und Gelbwurz das Bakterium E. coli (Escherichia coli) vor der Zerstörung durch Strahlung schützen können. Die Forscher hoffen, daß diese Erkenntnis
zur Entwicklung von Gewürzextrakten führt, die bei Menschen, die sich einer Strahlentherapie unterziehen müssen, zum Schutz gesunden Gewebes eingesetzt werden könnten.
Die Forscher des „Bhabha Atomic Research Centre“ in Mumbai, Indien berichten im „Journal of Agricultural and Food Chemistry“, einem Journal der „American Chemical Society“ von ihrer Arbeit: Die Entdeckung, daß Gewürze Bakterien vor Strahlung schützen können, kam überraschend, da die Forscher das Gegenteil erwartet hatten!
Dabei bot Chilli den größten Schutz, gefolgt von Pfeffer und Gelbwurz, einem Bestandteil der als "Curry" bekannten Gewürzmischungen. Die Untersuchungen zu Strahlenschutz durch Nahrungsmittel müsse weitergeführt werden - hingegen sei eine Verunsicherung wegen möglicher Strahlenschäden durch die Bestrahlung von Lebensmitteln jedoch nicht angebracht, da die bei dieser Technik angewendeten Strahlendosen auch für E. coli zu hoch seien, beruhigen zudem die Forscher.
© medizin.at