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Sprachverlust verbessert Lügenerkennung

11.05.2000

Wer erkennt am besten, wann jemand lügt – Richter? Lehrer? Mütter? Psychiologen? Eine Studie in der letzten Ausgabe von „Nature“ bietet eine überraschende Theorie zu Personen mit Aphasie.

Dr. Nancy Etcoff, Psychologin am Massachusetts General Hospital, erklärt, daß das Phänomen der guten Lügenerkennung durch Patienten mit Aphasie (Sprachverlust) schon vor einiger Zeit von Neurologen bemerkt wurde. Etcoff: „ Bereits seit 1920 existieren Anekdoten von Patienten mit Aphasie, die in der Lage waren, Personen beim Lügen zu erwischen. In dem berühmten Buch „Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte“ beschreibt Dr. Saks diese Zustände. Weitergehende Studien dazu gab es bislang jedoch nicht.

Nun wurden in der Arbeit von Etcoff Videoaufnahmen von Freiwilligen in verschiedenen emotionalen Situationen gemacht und durch Aphasiepatienten beurteilt. 73% der Lügner konnten von den Patienten nur aufgrund ihres Gesichtsausdruckes erkannt werden. Dr. Etkoff: „Es bleibt die Frage, ob diese Patienten wirklich Lügen (also auf Inhaltsebene) oder den emotionalen Zustand beim Lügen erkennen können.“

© medizin.at

 

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