Angst, die auftritt, wenn Obsessionen nicht nachgegeben werden kann, Zwangsgedanken und -handlungen - als dies, zusammengefaßt unter "Zwangsneurosen", könnte einer neuen Studie zufolge genetische Ursachen haben
Forscher der Johns Hopkins Universität meinen, daß Zwangsneurosen nicht
auf gleichsam „schlechte Erziehung“ zurückzuführen sind sondern eine genetische Basis haben. Indikator dafür sei die Auftretenshäufigkeit in Familien.
Die Arbeit von Dr Gerald Nestadt erschien in der Aprilausgabe von „Archives of General Psychiatry“ und zeigt, daß Menschen, bei denen Verwandte ersten Grades unter Zwangsneurosen leiden, ein um das 5fache erhöhtes Risiko tragen, irgendwann in ihrem Leben ebenfalls zu erkranken. Eineiige Zwillingen sind, so die Studie, zu 90% beide betroffen, zweieiige Zwillingen zu 50%.
Natürlich trage die Umwelt ebenfalls zur Entstehung der Neurosen bei, die Obsession übertrage sich aber nicht. So schaltete etwa die Tochter einer Frau mit Waschzwang ständig die Lichtschalter ein und aus. "Beide leiden unter einer Obsession, das Verhalten ist jedoch unterschiedlich, was auf eine biologische Grundlage hindeutet", erklärt Nestadt.
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