Ältere Männer, die an Harnabflußbehinderung und den damit verbundenen Schmerzen durch eine vergrößerte Prostata leiden, könnten von einer neuen Therapie, die im „Department of Energy's Sandia
National Laboratories“ entwickelt wurde, profitieren.
Die von Dr. Lawrence Larsen entwickelte Methode habe deutliche Vorteile
gegenüber der herkömmlichen Behandlung von benigner Prostatahyperplasie
(BPH). Sie könne ambulant durchgeführt werden und eine einmalige
Behandlung erziele langanhaltende Besserung – möglicherweise sogar eine
lebenslänglich andauernde. Auch seien die Nebeneffekte bei einer derartigen
minimalinvasiven Technik nahezu Null und die Behandlungskosten dramatisch niedriger, meint Larsen.
Seine endoskopische Methode verwendet einen weiterentwickelten
Radiofrequenzapplikator, um eine gleichmäßige Erwärmung über die ganze
Oberfläche der Prostata zu gewährleisten. Dieser Prozeß führt zu einer Schrumpfung der Drüse durch Abtötung überschüssiger Zellen. Die gleichmäßige
Erhitzung ist der größte Fortschritt der neuen Methode gegenüber existierenden Therapien.
50 % der Männer über 65 und 90% der über 80jährigen leiden unter BPH. Das wichtigste Symptom ist die Schwierigkeit beim Urinieren und die damit verbundenen Schmerzen. Eine Vergrößerung der Prostata kann durch Infekte des Harntraktes ausgelöst werden, meist jedoch ist der Alterungsprozeß dafür
verantwortlich.
Ist eine medikamentöse Behandlung nicht zielführend, muß ein chirurgischer Eingriff vorgenommen werden, der Nebenwirkungen wie Inkontinez, Impotenz, Infektionen und retrograde Ejakulation (Samenerguß in die Harnblase) zur Folge haben kann. „Existierende Methoden scheitern an der gleichmäßigen Erwärmung des Gewebes. Es wird unnötig Gewebe zerstört, da einige Stellen zu stark
erhitzt werden, während in Arrealen, die einer geringeren Wärme ausgesetzt
sind, nur ungenügende Effekte erziehlt werden.
"Die Ergebnisse der herkömmlichen Methoden können den Erwartungen nicht gerecht werden, oft ist eine Wiederholung der Behandlungnotwendig und bei vielen Patienten ist der Effekt ungenügend“, kritisiert Larsen. Allerdings ist seine neue Methode bisher nur im Labor erprobt worden, klinische Studien sollen jedoch Folgen.
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