Forschern der Rockefeller Universität ist es nun gelungen, zwei Gene zu identifizieren, die für Penizillinresistenz von Pneumokokken verantwortlich sind.
Die Wissenschafter berichten in der aktuellen Ausgabe von „Proceedings
of the National Academy of Sciences“ über ihren Erfolg: Bakterien benötigen bestimmte Peptide, um sich gegen Penizillin zu schützen. Durch Deaktivierung der Gene, die diese Peptide erzeugen, konnte die Resistenz gegen Penizillin beseitigt werden.
Dies läßt hoffen, daß mit dieser Genmanipulation der Medizin eine effiziente Waffe gegen antibiotikaresistente Bakterien in die Hand gegeben würde:
„Wir wissen seit einiger Zeit über die Verbindung der verzweigten
Muropeptide, strukturelle Elemente der Zellwand der Pneumokokken,
und der Penizillinresistenz bei Pneumokokken. Nun haben wir zwei Gene identifiziert, die die Erzeugung dieser Peptide steuern und konnten erstmals zeigen, daß durch Deaktivierung dieser Gene die Wirkung des Penizillins wieder hergestellt werden kann", erklärt der Autor Alexander Tomasz, Leiter des Mikorobiologischen Laboratoriums der Rockefeller Universität.
Dies ermöglicht die Entwicklung neuer Medikamente, die synergetisch mit Peniziilin zusammenarbeiten, indem sie die Produktion der Peptide blockieren.
Das Bakterium Streptokokkus Pneumoniae ist eines der wichtigsten
Pathogene: Übertragen mittels Tröpfcheninfektion, ruft es Erkrankungen wie Meningitis, Mittelohrentzündung, Bauchfellenzündungen, Sinusitis und Lungenentzündung hervor. Die jährliche Todesrate wird weltweit mit
einer Million geschätzt.
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