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Hyperaktivität und Sehstörung

18.04.2000

Einen Zusammenhang zwischen Hyperaktivität und Kovergenzschwäche, einer Sehstörung, sehen Augenärzte der Universität Kalifornien, San Diego.

„Wir zeigten, daß bei Kindern mit Konvergenzschwäche dreimal so oft das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom diagnostiziert wird als bei Kindern, die diese Sehstörung nicht haben", erklärt Studienleiter Dr. David Granet

Damit konnte nun erstmals ein Zusammenhang zwischen diesen beiden Erkrankungen hergestellt werden. Die Konvergenzschwäche, die weniger als 5% der Kinder betrifft, erschwert es den Betroffenen, beide Augen auf ein nahes Ziel zu richten und drückt sich u.a. durch Konzentrationsschwierigkeiten beim Lesen aus.

Die Forscher untersuchten die Fälle von 266 Patienten mit Konvergenzschwäche. Bei 26 (9,8%) wurde irgendwann in ihrem Leben Hyperaktivität diagnostiziert, von diesen waren 20 (76,9%) unter medikamentöser Behandlung als die Sehstörung diagnostiziert wurde.

„Als wir nun umgekehrt die Hyperaktiven betrachteten, fanden wir fast 16 Prozent mit Konvergenzschwäche, das sind dreimal so viele wie man erwarten würde. Die Signifikantz dieser Relation ist verblüffen, wir wissen jedoch nicht ob, die Konvergenzschwäche Hyperaktivität verstärkt oder fälschlich als solche diagnostiziert wird"schränkt Granet ein.

Daß Konvergenzschwäche eine der wenigen Augenerkrankungen sei, bei der durch Augentraining eine Besserung herbeigeführt werden könne, sei ein weiterer Grund dafür, daß "eindeutig mehr Forschung auf diesem Gebiet durchgeführt werden sollte", so Granet, und: "Patienten, bei denen Hyperaktivität diagnostiziert wird, sollten auch hinsichtlich Konvergenzschwäche untersucht und gegebenfalls behandelt werden".

© medizin.at

 

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