Die Thesen von Haifische als Antikrebs-Hoffnung sind nun obsolet: Am Jahrestreffen der „American Association for Cancer Research“ wurde eine Arbeit vorgestellt, die zeigt, Haifische doch an Krebs erkranken.
Zu Beginn der 90er Jahre sorgte das Buch „Haie bekommen keinen Krebs“
für eine Unterstützung des Mythos. Wissenschafter des „George Washington University Medical Center“ haben nun mehr als 40 Tumore –teils gutartig, teils bösartig - darunter auch Chondrome (gutartige Geschwulste des Knorpelgewebes), dokumentiert.
„Auch wenn Chondrome gutartige Tumore sind, widersprechen unsere
Ergebnisse doch der These, daß das Knorpelgewebe von Haien eine
antikanzerogene Substanz enthalte. Das - also falsche - Postulat, daß
Haifische keinen Krebs bekämen, führte zu ungeprüften Behandlungen mit
Extrakten von Hai-Knorpeln als Angiogenese-Inhibitor, die darin resultierten, daß Patienten wichtige Behandlungszeit verloren,“ erklärt John C. Harshbarger.
Die jetzigen Ergebnisse betsätigen die Erkenntnisse einer klinische Studie, die
1998 keinerlei Effekte von Hai-Knorpel-Extrakten in der Behandlung von
humanem Krebs feststellen konnte. Seit den 70er Jahren - als Forscher entdeckten, daß das Knorpelgewebe von Rindern eine anti-angiogenese Wirkung hat – wurden Haie, die Knorpeltiere sind, gejagt, um Material für - ungeprüfte - Krebstherapien zuerhalten.
Krebszellen sind auf Angiogenese angewiesen (die Neuentstehung von Blutgefäßen) um das Tumorwachstum zu ermöglichen. Neue Blutgefäße fördern auch die Entstehung von Metastasen, indem Krebszellen von den Blutgefäßen mitgeführt werden und diese sich woanders ansiedeln können.
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