Eine neue Studie entkräftet die Befürchtung, daß überreichlicher Soja-Konsum den Östrogenspiegel des Körpers gefährlich anheben könnte. Im Gegenteil - Soja als Bestandteil gesunder Ernährung kann das Herzerkrankungsrisiko senken, ohne die hormonelle Balance negativ zu beeinflussen.
"Vor allem Bedenken hinsichtlich des Auftretens hormonell beeinflußten Brustkrebses oder anormaler geschlechtlicher Entwicklung bei Kindern entbehren jeglichen Beweises", fasst Professor David Jenkins vom
Institut für Ernährungswissenschaften der Universität Toronto die Ergebnisse der Studie, die im Journal "Metabolism" publiziert wurde, zusammen.
Schon Jenkins´ frühere Studien zu Soja ergaben, daß durch dieses Nahrungsmittel der Cholesterinspiegel insgesamt gesenkt werden konnte, wobei der Anteil des "schlechten" LDL-Cholesterins zugunsten des "guten" HDLs überproportional vermindert wurde.
Die aktuelle Studie verglich 2 Monate lang Urinproben zweier diätisch ernährter Personengruppen, wobei eine Gruppe Soja als Nahrungszusatz erhielt. Die Urinproben wurden an Brustkrebszellen getestet, da Östrogen diese anregt, ein Protein zu erzeugen. Anhand dessen Anteil im Urin konnte der Östrogenwert der Urinprobe berechnet werden. Das Ergebnis entlastet Soja: Der Östrogenspiegel der Proben war nach der Studie sogar geringer als vor Studienbeginn.
"Anscheinend istdie tatsächliche Östrogenaktivität von Soja geringer als die Medizin dies vom "Naturöstrogen" in Soja erhoffte, um menopausale Probleme zu lindern - jedenfalls aber kann von einem Östrogenrisiko nicht gesprochen werden. Insofern sollte Soja ohne Bedenken als herzschützendes Nahrunsmittel gefördert und konsumiert werden", ist Jenkins überzeugt.
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