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Schlafen wir genug?

05.04.2000

Und es werden von Jahr zu Jahr weniger ungestörte Stunden der Erholung... Eine Studie der National Sleep Foundation (USA) zeigt die durchschnittliche Schlaflänge der Amerikaner - doch schlafen Europäer wirklich anders?

Nur 35% der Erwachsenen gab an, die empfohlene Schlaflänge von wenigstens 8 Stunden pro Nacht zu erreichen, während die überwiegende Mehrheit maximal 6 Stunden Schlaf konsumieren kann.

"Wir haben so viele Dinge erfunden und konstruiert, die unser leben einfacher machen und uns helfen sollten, Zeit zu sparen, " sagt Dr. Joseph Cunningham, Internist am Providence Medical Center, "und doch ist in unserem Leben zuwenig Platz für Schlaf".

Dr. Duane Slegel vom Sleep Disorders Center of Texas in Dallas assistiert: "Schlaf ist ein äußerst wichtiger Faktor, dem wir aus gutem Grund etwa ein Drittel unserer Lebenszeit widmen sollten - jedes Stückchen, das wir hier einsparen wollen, fehlt bei der Balance unserer Körperfunktionen!"

Warum aber schlafen wir nicht, wenn dies doch so wichtig ist? Slegel spricht von "Schlafhygiene", wenn er Speisen und Sport ungerne in den Abendstunden sieht: "Sogar Kaffee und Essen nach Mittag kann den Abendschlaf empfindlich stören - ebenso wie Fernsehen wirken diese Einflüsse als Stimuli für Körper und Geist. Und natürlich dürfen wir alle Streßfaktoren nicht vergessen!"

Doch auch eine umgekehrt proportionale Relation zwischen der Anzahl der Arbeits- und der Schlafstunden läßt sich beobachten: Seit den 70iger Jahren steigt die Anzahl der Arbeitsstunden und läßt damit die "unbewußte" Erholungszeit dahinschmelzen. Und die Qualität des Schlafes läßt sich nicht auf Kompromisse ein: Gestörter Schlaf wirkt nicht - egal, wie viele Stunden man ruhen mag und auch beste Schlafqualität wiegt zu kurze Dauer nicht auf.

Wieviel ist nun genug?
Dr. Rodney Richie, Spezialist für Intensivpflege und Schlafstörungen am Hillcrest Baptist Medical Center, hat darauf keine generelle Antwort: Nicht jeder, so meint er, braucht tatsächlich 8 stunden Schlaf - das Kriterium sei die perfekte Balance zwischen Nachtruhe und Tagesproduktivität. "Wenn man nur 5 stunden Schlaf bekommt, obwohl man 6 stunden bräuchte, ist das schlicht zuwenig und bringt letztlich Probleme mit sich."

Die Conclusio der Wissenschafter: So produktiv wie möglich die Tagesstunden zu verbringen, um genügend Zeit für Schlaf erübrigen zu können - oder weniger zu arbeiten. Denn "Essen, Wasser und Schlaf sind Grundnotwendigkeiten, die erfüllt werden müssen".

© medizin.at

 

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