Wie Emotionen wahrgenommen werden: Lächeln, hängende Schultern - Mimik und Gestik: Forscher konnten nun Hirnbereiche identifizieren, die bei der Erkennung von Emotionen eine bedeutende Rolle spielen.
Die in der aktuellen Ausgabe des " Journal of Neuroscience" veröffentlichte Studie befasste sich mit der Vertiefung der Kenntnisse über die Rolle der rechten Gehirnhälfte bei der Erkennung von Emotionen anderer Menschen.
Die Wissenschafter der "Health Care-Unit" an der University of Iowa fanden heraus, daß mit dem Somatosensorium verbundene Bereiche der rechten Gehirnrinde die Fähigkeit unterstützen, unbewußt zu reflektieren, wie sie selbst sich fühlen würden, wenn sie die Gesten und Mimik der beobachteten Person ausführen würden.
Die Studie wurde an 108 Personen mit fokalen Gehirnläsionen durchgeführt, die etwa 6 grundsätzliche Stimmungen anhand veränderten Gesichtsausdrucks erkennen sollten. Ihre Testergebnisse wurden mit einer Kontrollgruppe gesunder Menschen verglichen. Auch musste die "Intensität" der gezeigten Stimmungen eingeschätzt werden.
Die Ergebnisse zeigten Überraschendes: Keine der Testpersonen konnte Emotionen richtig deuten, wenn die beziehung zum eigenen Körper durch Hirnschädigungen gestört war - die Kontrollgruppe hingegen hatte damit mehrheitlich keinerlei Schwierigkeiten.
"Wir haben einige der neuralen Strukturen entdeckt, die für die Entwicklung von Ausdruck und Anteilnahme wichtig sind", meint Dr. Ralph Adolphs, Assistenzprofessor für Neurologie und erklärt, daß es "überraschend ist, daß Schädigungen jener Gehirnbereiche, die für die Sensorik des eigenen Körpers wichtig sind - etwa für Berührungsempfindung - auch die Einschätzungsfähigkeit für andere Menschen beeinflusst".
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