Wissenschafter haben einen genetischen Schalter gefunden, der gestressten Mäusen hilft, ihren Ängsten zu begegnen. Die Erkenntnisse sind jedoch nur bei Mäuserichen relevant.
Im neuesten „Nature Genetics“ wurden gleich drei voneinander unabhängige Arbeiten veröffentlicht, die zeigen, daß Crhr2, das im Gewebe der Hypophyse und anderen Gehirnarrealen vorkommt, Stressreaktionen unterdrückt.
Stress führt zu einer hormonellen Kettenraktion:
Wenn ein Mensch oder Tier gestresst wird, produziert der Hypothalamus das Hormon Crh, das die Hypophyse zur Produktion weiterer Hormone anregt. Diese Hormone bewirken, daß in der Nebeniere wiederum Hormone erzeugt werden, die die Streßreaktionen schüren und zu einer Steigerung von Angstgefühlen, Energie und Blutdruck sowie zu einer Unterdrückung des Immunsystems führen.
Die Forscher entdeckten nun, daß männliche Mäuse, denen das Crhr2-Gen fehlte, in Streßsituationen (helles Licht, große Höhe) ein stärkeres Angstverhalten zeigten als ihre normalen Artgenossen. Sie konnten weiter zeigen, daß Mäusen, denen nur eine Kopie des Gens fehlte, ein Angstverhalten zwischen normalen Mäusen und jenen zeigten , denen beide Kopien fehlten . Es war auch möglich, Ängste in normalen Mäusen auszulösen, wenn man ihnen einen Crhr2-Blocker über die Nahrung zuführte.
Verblüffend war jedoch, daß weibliche Mäuse, denen das Crhr2-Gen fehlte, keine stärkeren Ängste zeigten.
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