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Gift gegen Kopfweh

31.03.2000

Das Bakteriengift, das in großen Dosen tödlich wirkt (Lebensmittelvergiftung), kann bei kontinuierlicher Behandlung von Muskelgruppen Kopf- und Nackenschmerzen lindern, ist das ergebnis einer aktuellen Studie der Universität Toronto.

Chlostridium Botulinum, ein Bakterium aus derselben Familie wie der Tetanuserreger, führt zu oft tödlichen Vergiftungen. Das Toxid verursacht Störungen des Nervensystems und kann zur Atemlähmung führen.

Doch wird es heute in geringsten Dosen verwendet, um Krankheiten wie Strabismus (Schielen) zu behandeln. „Überall wo ein Muskel ist, ist auch eine potentielle Anwendungsmöglichkeit für diese Chemikalie gegeben: Einfach, bei kleinen Dosen sicher in der Anwendung und überraschend effektiv.“ sagt Studienleiter Dr. Robert Freund.

Er und sein Kollege Marvin Schwartz verglichen 2 Patientengruppen, die an Kopf- und Genickschmerzen litten. Einer Gruppe wurden Botulismustoxin in Kopf und Nacken injiziiert, die andere Gruppe erhielt Injektionen mit physiologischer Kochsalzlösung. Nach 4 Wochen zeigte sich in der behandelten Gruppe eine deutliche Steigerung der Beweglichkeit der Nackenmuskulatur sowie ein Nachlassen der Schmerzen bis hin zur völligen Schmerzfreiheit. Die Placebogruppe hingegen konnte keine Änderungen im Befinden feststellen.

„Unsere Studie zeigt eine neue Möglichkeit, wiederkehrende Kopf- und Nackenschmerzen gezielt zu behandeln. Wir hoffen dadurch die Lebensqualität der Patienten zu steigern.“ erklärt Freund.

© medizin.at

 

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