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Krebsmedikament Haselnuß

30.03.2000

Der Wirkstoff des Krebsmedikamentes Taxol wurde nun überraschend in der Haselnuß gefunden: Den Forschern der Universität Portland ist es gelungen, die Substanz Paclitaxel in der Haselnuß nachzuweisen.

Diese Entdeckung könnte eine bessere Verfügbarkeit der Substanz gewährleisen und so die Kosten des Medikamentes senken. Bis jetzt fand man geringe Mengen der Substanz nur in der Rinde einer seltenen Eibenart, die zudem nur langsam nachwächst. Es kam zu Kontroversen zwischen Medizin und Naturschutz, da aufgrund der Nachfrage eine Ausrottung befürchtet wurde.

Angela M. Hoffman stellt die Studie am jährlichen Treffen der „American Chemical Society“ vor: „Taxol ist heute eines der meistverwendeten Krebsmedikamente - eine alternative Quelle für den Wirkstoff könnte den Wettbewerb unter der Herstellern anheizen und so zu niedrigeren Preisen führen“, erklärt Hoffman.

„Eigentlich suchten wir eine Verbindung, die bestimmte Haselnußsträucher resistent gegen eine Pflanzenkrankheit machte. Eine chemische Analyse der Extrakte der Sträucher wurde durchgeführt und völlig überraschenderweise fanden wir Paclitaxel. Wir wiesen die Substanz in der Nuß, in der Schale und in den Ästen des Strauches nach“, sagt Hoffman.

Eine synthetische Herstellung der Substanz sei zwar möglich, aber zu komplex und teuer, um kommerziell eingesetzt zu werden. Da der Bedarf an diesem Medikament jedoch steigen wird, ist eine neue Quelle der Substanz natürlich sehr erfreulich.

Nun allerdings die Geschäfte zu stürmen und Haselnüsse zu bunkern, mache - so Hoffmann - jedoch wenig Sinn, da die Menge in einer Nuß zu klein sei, um medizinisch wirksam zu sein.

© medizin.at

 

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