Den Schmerzen und Haltungsschäden durch Osteoporose der Wirbelsäule könnte mit Hilfe von flüssigem Knochenzement vorgebeugt werden. Das meinen Radiologen der Universität Maryland auf dem 25. Jahrestreffen der „Society of Cardiovascular & Interventional Radiology“.
Bei einer minimalinvasiven Prozedur namens „perkutane Vertebroplastie“ wird steriler Flüssigzement in die betroffenen Wirbelkörper des Rückgrats injiziert. Der Zement füllt die Hohlräume und Spalten der kollabierten Wirbel und vermindert Druck und Schmerz.
Die Behandlung dauert nur eine Stunde und die Patienten erhalten ein mildes Sedativ. Der Zement beeinträchtigt keineswegs die Flexibilität der Wirbelsäule und die Patienten können sich nach der 20minütigen Trockenphase normal bewegen.
In der 6monatigen Studie wurden 30 Patienten behandelt, die durch konventionelle Therapien keine Besserung erfahren hatten. 2 Wochen nach der Behandlung berichteten 29 der 30 Patienten eine signifikante Schmerzreduktion.
„Die Vertebroplastie kann auch ernste Deformationen aufgrund wiederholter Frakturen verhindern“, meint Forschungsleiter Dr. Gregg Zoarsky von der Universität Maryland. „Nach jedem Einbruch kommt es zu einem Verlust von 20-30% der Höhe der Wirbelkörper. Über mehrere Wochen kommt es zu weiteren Brüchen und der Wirbel kann kollabieren und bis zu 70-90% seiner Höhe verlieren".
Es komme zu einem Buckel und die Person werde kleiner, besonders wenn mehrere Wirbel betroffen seien. "Werden die Patienten nach jeder Fraktur behandelt, können wir die Deformationen minimieren“, erklärt Zoarski.
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