Eine aktuelle kanadische Studie versucht die Gründe für Wortwiederholung in der gesprochenen Sprache zu erforschen und findet linguistische - hingegen keine medizinische - Gründe
Die kanadischen Wissenschafter Jila Ghomeshi and Kevin Russell von der Universität Manitoba und Nicole Rosen von der Universität Toronto erforschen die Mechanismen der Reduplikation. Sie stellten fest, daß Wortwiederholungen vielen Sprachen und Kulturen eigen ist, daß jedoch Gebrauch wie auch Grund dafür sehr unterschiedlich sind: "Beispielsweise sind Wortwiederholungen im Indonesischen eine Form, den Plural anzuzeigen", erklären sie - damit sind Wortwiederholungen Teil des alltäglichen Sprachgebrauches.
Bislang konnten auch keine expliziten medizinischen Gründe gefunden werden, die dieses Phänomen als unbewußte oder zwanghafte Sprachstörung hervorrufen.
Auch im westlichen Sprachgebrauch werden Wortwiederholungen häufiger, jedoch seien diese weitaus öfter unbewußten Ursprunges. Russell hält diese Wortwiederholungen für ein - wenngleich unübliches - linguistisches Phänomen, wenn er davon ausgeht, daß wir unbewußt erlernte Regeln benutzen, die die Verdoppelung mancher Worte zulassen. Diese Regeln seien aber derzeit nicht bekannt.
Allerdings lassen Veränderungen der Sprachmelodie die Vermutung zu, daß sehr wohl Unterscheidungen in der Bedeutung getroffen würden.
Wer weiß, wer weiß?
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