Die aktuelle Ausgabe von „Thorax“ berichtet über vier Männer, die nach jahrelangem exzessiven Cannabiskonsum eine seltene Art von Lungenemphysemen entwickelten.
Dr. Martin Johnson und seine Kollegen beschreiben die Fälle von vier Männer im Alter von 27, 35, 44 und 46. Jeder der Männer rauchte mehrere Marihuanazigaretten am Tag und dies über Jahre. Bei Röntgenaufnahmen zeigte sich, daß große Bereiche beider Lungenflügel verschwunden waren - anstelle des Lungengewebes fanden sich Zysten.
Alle vier Männer rauchten auch normalen Tabak, aber die Menge war minimal. „Ein Mann rauchte zwei Zigaretten pro Tag, ein Mann rauchte etwa 14 Gramm Tabak pro Woche, und der Dritte nur Zigarren“ sagt Johnson. Der 27jährige rauchte mehrere „Pfeifen“ am Tag, der 40jährige 2-3 „Joints“, der 30jährige etwa 2 „Joints“ pro Woche – dies jedoch über 20 Jahre.
Johnson ist der Meinung, daß die Art, wie Marihuana konsumiert wird, problematisch sein könnte: Das Rauchen von 3-4 Marihunanazigaretten führt zu den gleichen Veränderungen im Gewebe der Lunge wie 20 Zigaretten. Auch werde mehr und tiefer inhaliert und der Rauch länger in der Lunge gehalten.
Vier Fälle reichen noch nicht für ein endgültiges Urteil meit Johnson, gezielte Untersuchungen langjähriger Haschischkonsumenten sollten jedoch dringend durchgeführt werden. Es sind vor allem weitere Untersuchungen mit größeren Patientenzahlen notwendig, um einen definitiven Zusammenhang nachweisen zu können.
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