Das Rollen auf Raedern ist zweifellos sehr erholsam, aber leider eben nicht ungefaehrlich. "Etwa 3.000 Mountainbiker und etwa 8.000 Inlineskater verletzen sich im Durchschnitt pro Jahr", sagt Dr. Heinz Peter Slatin, Chefarzt vom Oesterreichischen Roten Kreuz. "Besonnenes Verhalten und richtige Ausruestung haetten die oft schlimmen Folgen so mancher 'Umfaller' verhindern oder verringern koennen."
Stuerze mit dem Mountainbike enden oft mit Knochenbruechen oder Abschuerfungen. "Helm und Handschuhe sollten zur Standardausruestung gehoeren. Neben einer guten allgemeinen Fitness helfen auch Weitblick und Konzentration, Unfaelle zu verhindern. Denn niemand faellt einfach so um, sondern stuerzt ueber Hindernisse oder bei zu schnellem Bergabfahren", so Slatin. Die Geschwindigkeit spielt auch bei Inlineskatern eine Rolle. Sie werden bis zu 50 Stundenkilometer schnell. Slatin: "Bei Stuerzen auf Asphalt sind schmerzhafte und manchmal auch grossflaechige Hautabschuerfungen noch die kleinste Folge. Helm, Handschuhe oder Handgelenksschuetzer, Knie- und Ellbogenschuetzer vermindern das Verletzungsrisiko an Kopf, Beinen, Armen, Ellbogen sowie Haenden und Handgelenken."
Wunden, wie zum Beispiel Hautabschuerfungen, bergen mehrere Gefahren. Slatin: "Ist die Haut teilweise oder voellig zerstoert, verliert sie ihre Funktion, den Koerper vor Krankheitserregern zu schuetzen. Je nach Tiefe der Verletzungen koennen groessere Blutgefaesse, Nerven oder Muskeln ebenfalls verletzt sein. Dadurch entstandener Schmerz wirkt sich nachteilig auf den Allgemeinzustand aus. Starke Blutungen koennen lebensgefaehrdend werden. Gross ist auch die Gefahr von Infektionen." Ist die Wunde durch Eitererreger infiziert, droht eine Blutvergiftung. Ist die Wunde mit Erde, Mist, rostigen Naegeln oder Holzspaenen verschmutzt, droht eine Infektion durch den Tetanuserreger. Dagegen gibt es keine natuerlichen Abwehrstoffe, aber eine Tetanus-Schutzimpfung.
"Nach einem Sturz sollte der Verletzte hingelegt oder hingesetzt und seine Wunden keimfrei verbunden werden", so Slatin. "Ein Wundverband besteht aus drei Schichten: Die keimfreie Wundauflage schuetzt vor weiterer Verunreinigung. Sie darf nur vorsichtig am Rand angegriffen werden. Die Polsterschicht saugt Blut und Wundsekret auf. Heftpflaster, Mullbinden oder Dreiecktuecher als dritte Schicht dienen der Befestigung. Beim Verbinden darf die Wunde nicht beruehrt und auch nicht gereinigt oder desinfiziert werden. Tragen Sie keine Salben, Puder oder Hausmittel auf. Der verletzte Koerperteil ist ruhig zu stellen. Spaetestens nach sechs Stunden sollte der Verletzte beim Arzt sein."
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