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Infarkt durch Marihuana

06.03.2000

Fast wöchentlich werden neue Einsatzgebiete für Cannabinoide, den Wirkstoffen der Marihuanapflanze entdeckt. Daß das Rauchen von "Joints" dennoch gefährlich ist, wird nun von eine neuen Studie aufgezeigt, die vor Herzproblemen warnt.

Marihuanarauchen erhöht bei Menschen mittleren Alters die Gefahr auf fast das 5fache, binnen einer Stunde einen Herzinfarkt zu erleiden. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die jüngst auf einem Meeting der "American Heart Association" vorgestellt wurde.

Dies sei die erste Studie, die einen Zusammenhang zwischen dem Rauchen von Marihuana und dem Risiko von Herzinfarkten zeigt, sagte Dr. Murry Mittleman vom "Beth Israel Deaconess Hospital" in Boston. Die Gefahr sei eine Stunde nach dem Konsum der Haschischzigarette am höchsten, danach sinke das Risiko rapide ab.

Insgesamt sei das Risiko in der ersten bis zur zweiten Stunden nach dem Inhalieren doppelt so hoch wie bei Menschen, die keine Haschischzigaretten konsumiert hatten. Die Regelmäßigkeit des Haschischkonsums spielte dabei keine Rolle.

Um dies in eine verständliche Perspektive zu rücken: Das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, erhöht sich laut Mittleman auf das 100fache, wenn untrainierte couch-potatoes beschließen, Schnee zu schaufeln und steigt beim Geschlechtsverkehr auf das 2,5fache.

Es ist jedoch noch nicht klar, ob es sich dabei um einen Effekt des Cannabinoids handelt oder ob ein Rauchinhaltsstoff wie Kohlenmonoxid für das Risiko verantwortlich ist. Dieser Frage wird in weiteren Studie nachgegangen.

Nach einer Studie über das erhöhte Krebsrisiko, die im Jänner erschien, ist dies die zweite Studie, die beweist, daß "kiffen" weniger harmlos ist, als man bisher dachte.

medizin.at berichtete: http://www.mednet.at/news/pubartikel.asp?id=1528

© medizin.at

 

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