Eine intramuskuläre Injektion von Öl ist deutschen Forschern zufolge keine gute Methode, den Muskelaufbau zu beschleunigen. Auch wenn diese Praxis unter Bodybuildern verbreitet ist, birgt sie viele Gefahren.
Eine Fallstudie, veröffentlicht in der aktuellen Ausgabe des "Journal of the American Academy of Dermatology", bringt es an den Tag: Bodybuilder und Athleten, die Pflanzen- oder Mineralöle injizieren, um ihre Muskeln "aufzupolieren", können äußerst schmerzhafte Zysten entwickeln.
In der Fallstudie von Dr. Ulf Darsow und seinem Team fand ein 48jähriger
Bodybuilder schmerzhafte Knoten in den Brustmuskeln, nachdem er in diesem
Arreal über einen Zeitraum von drei Monaten Sesamöl eingespritzt hatte. Die
Zysten waren mit einer weißen, öligen Substanz gefüllt. Weiters fanden
die Ärzte abgestorbenes Gewebe und Kalziumablagerungen unter der Haut.
Der Mann gab an, daß dies in der Bodybuilderszene verbreitete Praxis
sei, er hätte aber keine Zusätze wie Steroide im Öl gelöst, das bei dieser Vorgangsweise oft auch als Trägersubstanz fungieren soll. Ob nun mit
oder ohne Steroide versetzt - die Autoren raten dringend von Injektionen
mit Öl ab, da es nicht nur zu akuten Problemen sondern durchaus auch zu
Langzeitschäden kommen könne.
So seinen neben Zysten auch Hautveränderungen bis zur Narbenbildungen
nach durch die Haut brechenden Zysten, aber auch systemische Schäden wie
Sklerodermie (eine Autoimmunerkrankung des Gefäßsystemes) möglich.
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