Ein oraler genetischer Impfstoff, der eine Untergruppe des N-methyl-D-Aspartat Rezeptors besetzt, schützt Ratten vor epileptischen Anfällen und senkt das Infarktvolumen bei einem Schlaganfall. Nun sollen klinische Studien die Schutzwirkung auf den Menschen erforschen.
Wie in der aktuellen Ausgabe von "Science" berichtet wird, verliefen erste Tierversuche erfolgreich: Die Impfung schützte über einen Zeitraum von 5 Monaten und veränderte das Verhalten der Ratten nicht. Während Ergebnisse von Langzeiteffekten noch ausstehen, hat diese Impfung bereits bewiesen, daß sie prophylaktisch wirkt und eine Hirnschädigung verhindert.
Lange Zeit glaubte man, daß das Gehirn das Immunsystem beeinflußt. Diese
Studie zeigt, daß es sich umgekehrt verhält, meinte Dr. During vom Jefferson Medical College in Philadelphia.
In einem Versuch wurde bei Ratten ein epileptischer Anfall chemisch ausgelöst. 19 von 25 Ratten der Kontrollgruppe bekamen einen Anfall - jedoch nur 2 von 9 geimpften Tieren. Die Wissenschafter nehmen an, daß der Impfstoff nicht nur vor einem Anfall sondern auch vor excitotoxischen Verletzungen schützt.
Der Grund für die geringen Nebenwirkungen sei, daß die verwendeten Antikörper nur nach einem neuronalen Insult die Blut-Hirnschranke passieren könnten, sind die Forscher überzeugt. Der selbe Wirkstoff konnte in einem anderen Versuch , bei dem die Forscher bei Ratten einen Schlaganfall induzierten, das Infarktvolumen um 70% senken.
Klinische Studien sollen nun prüfen, ob auch sie nach der Impung durch die produzierten Antikörper vor einem Anfall geschützt sind.
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