Geschlechtskrankheiten sind Infektionskrankheiten, die fast
ausschliesslich ueber geschlechtlichen Kontakt erworben und an andere
Personen weitergegeben werden.
Die typischen Geschlechtskrankheiten, wie Tripper (Gonorrhoe) oder Syphilis (Lues) gibt es heute nur mehr selten, sie koennen aber jederzeit bei ungeschuetztem Verkehr uebertragen werden. ”Geschlechtskrankheiten lassen sich durch Untersuchungen, wie etwa einem Bluttest, sicher nachweisen. Weil diese Krankheiten nicht nur fuer den Patienten selbst, sondern auch Partner und ungeborene Kinder gefaehrden, sollte bei einem Verdacht unbedingt aerztliche Hilfe in Anspruch genommen werden”, sagt Dr. Heinz Peter Slatin vom Oesterreichischen Roten Kreuz.
Tripper wird bakteriell uebertragen. ”Die Uebertragung erfolgt ueber die Schleimhaeute beim Geschlechtsverkehr. Meist bricht die Krankheit nach
zwei bis vier Tagen aus, es kann aber bis zu zwei Wochen dauern”, so Slatin. Die Schleimhaeute der Geschlechtsorgane, des Rachens und des Analkanals sind betroffen. Slatin: ”Beim Mann treten Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen auf, unbehandelt drohen Entzuendungen.
Frauen bemerken die Krankheit oft erst spaeter. Es kommt zu Entzuendungen der Unterleibsorgane und zu Infektionen, etwa der Gebaermutter. Unfruchtbarkeit kann eine Folge sein. Ungeborenen Kinder droht eine Binde-hautentzuendung, die zur Erblindung fuehren kann.” Tripper wird mit Penizillin behandelt. Die einzige Methode, sich davor zu schuetzen, ist die Verwendung eines Kondoms.
Der Erreger der Syphilis, ebenfalls ein Bakterium, wird ueber kleine Verletzungen an Haut und Schleimhaeuten meist durch Intimkontakt, also auch durch Kuesse, uebertragen. Slatin: ”Die Krankheit verlaeuft in mehreren Stadien. Erste Symptome nach wenigen Wochen sind etwa erbsengrosse Geschwuere am Mund und vergroesserte Lymphknoten.
Monate spaeter bildet sich roter Hautausschlag. Erst Jahre danach treten weitere Hautveraenderungen und organische Erkrankungen auf. Spaeter bilden sich Schaeden am Nervensystem, die zu Ausfalls-erscheinungen, wie Muskellaehmungen oder Gangunsicherheit, und schliesslich zum Tod fuehren koennen.”
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