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Implantate: Gezüchtete Ersatzteile

16.02.2000

Erstmals ist es gelungen Venenklappen in einem Laboratorium zu züchten und einem Schaf zu implantieren. Die Forscher erwarten, daß die Klappen für 5 Monate ihren Dienst versehen werden.

Experimente wie diese sind natürlich noch weit von der Anwendung am Menschen entfernt, zeigen jedoch schon jetzt deutlich, was mit Gewebezucht möglich sein wird.

Die Forscher der „Harvard Medical School“ züchteten die Venenklappen aus den Zellen der Gefäßwände des Schafes. Dr. Lynn Smaha, Präsident der „American Heart Association“, sieht in den laborgezüchteten Geweben viele Vorteil gegenüber den Standardimplantaten, die zur Zeit verwendet werden: "Sie sind dauerhafter, können besser auf Streß reagieren und sind keine Infektionsquelle". Zusäzlich wären die Patienten nicht auf gerinnungshemmende Medikamente angewiesen und bei Kindern könnten sie mit dem Körper mitwachsen, meint Smaha weiter.

Für die "Klappenzucht"mußten die Wissenschafter erst ein „Baugerüst“ konstruieren, um die Zellen in die gewünschte Form wachsen zu lassen. Dann mußten die Zellen an Streßhormone gewöhnt werden, bevor sie in den Körper verpflanzt wurden. Dr Joseph Vacanti, ein Pionier auf dem Gebiet der Gewebekultur, meint, daß die gezüchteten Zellen lernen müssen, mit Streß umzugehen. Würden sie die Bedingungen nicht kennen so hätten sie keine große Überlebenschance..

Die Forscher "wissen um die Hürden, die es noch zu überwinden gilt", sind aber dennoch überzeugt, daß es in Zukunft möglich sein wird, komplette Organe für Transplantationen zu züchten.

© medizin.at

 

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