Wie die Ergebnisse eines Berichts aus der Februar Ausgabe des „Journal of the American Geriatric Society“zeigen, neigen Ärzte dazu, ältere suicidgefährdete Menschen nicht mit der gleichen Intensität zu behandeln wie junge Menschen.
Konfrontiert mit zwei Menschen mit gleichem sozialen Status, neigen Ärzte dazu, dem jungen, arbeitenden Patienten eher eine Behandlung anzubieten, als dem älteren Menschen mit denselben psychischen Problemen. Dr. Heather Uncapher von der Wake Forest University School of Medicine und Dr. Patricia A. Arean von der University of California in San Francisco konfrontierten 215 Ärzte mit der Krankengeschichte von Sam, einem fiktiven Patienten, der einmal 38 Jahre alt und angestellt, oder 78 Jahre alt und in Pension war.
Die Ärzte waren dazu aufgefordert, einen aus 21 Punkten bestehenden Behandlungsbogen auszufüllen. 94% der Ärzte stimmten überein, daß Sam suicidgefährdet sei, bei der Diagnose spielte das Alter von Sam keine entscheidende Rolle. Doch die Ärzte waren der Meinung, daß eine Suicidgefährdung bei älteren Menschen akzeptabler und normaler sei, als bei einem jungen Menschen, bei dem die Bahandlung nützlicher sei.
Die Autoren der Untersuchung sind der Meinung, daß neue Wege beschritten werden müssen, um die mentale Gesundheit bei alten Patienten zu verbessern, die Ärzte müssen sich über ihre Vorstellungen von den psychischen Problemen dieser Personengruppe im klaren werden.
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