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Leistenbruch gefährlich

14.02.2000

Symptome, wie eine weiche Ausstuelpung oder Schwellung an Nabel, Leiste oder Oberschenkel, die beim Heben, Husten oder Pressen beim Stuhlgang auftreten sowie starke Schmerzen deuten auf einen Leisten- oder Schenkelbruch hin. ”Ein Leistenbruch muss operiert werden. Der Bruch koennte sich sonst vergroessern.

An bestimmten Stellen des Koerpers gibt es Luecken oder Schwachstellen in der Muskulatur. Der Durchbruch fuer das runde Mutterband bei Frauen und fuer den Samenstrang bei Maennern wird als Leistenkanal bezeichnet. Hier kommt es bei Maennern am haeufigsten zum Bruch. Es kann aber auch am Oberbauch, am Nabel oder am Oberschenkel geschehen. Gefaehrlich ist ein Bruch dann, wenn sich an diesen Stellen Eingeweide verlagern.

Feinboeck: ”Am gefaehrlichsten ist eine Brucheinklemmung. Dabei kann der Darm derart eingeklemmt sein, dass binnen sechs Stunden infolge unterbrochener Durchblutung die Darmwand aufbricht. Darminhalt kann austreten und eine Bauchfellentzuendung ausloesen. In solchen Faellen kann nur eine sofortige Operation das Leben retten.”

Eine Selbsthilfe gibt es bei einem derartigen Bruch nicht. Zwar ist es zunaechst moeglich, Brueche ohne Einklemmung nach einem warmen Bad wieder zurueckzudraengen. Von Bruchbaendern raet Feinboeck aber ab: ”Wer jahrelang ein Bruchband getragen hat, kommt oft zu einem spaeteren Zeitpunkt mit grossen Schmerzen und vergroessertem Bruch zum Arzt. Die unausbleibliche Operation ist dann aber in vielen Faellen schwieriger, als wenn sie gleich zum Zeitpunkt des Bruchs vorgenommen worden waere. Das Bruchband ist jedenfalls keine Alternative und macht aus einer planbaren Operation oft eine Notoperation.”

Bei starken Schmerzen empfiehlt Feinboeck daher, unbedingt einen Arzt aufzusuchen. Laesst sich der Bruch noch zurueck schieben, entscheidet der Arzt je nach Lage und Groesse des Bruchs, ob eine Operation notwendig ist. In vielen Faellen kann eine Besserung noch durch gezieltes Muskeltraining erreicht werden.

© medizin.at / ÖRK

 

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