Symptome, wie eine weiche Ausstuelpung oder Schwellung an Nabel, Leiste oder Oberschenkel, die beim Heben, Husten oder Pressen beim Stuhlgang auftreten sowie starke Schmerzen deuten auf einen Leisten- oder Schenkelbruch hin. ”Ein Leistenbruch muss operiert werden. Der Bruch koennte sich sonst vergroessern.
An bestimmten Stellen des Koerpers gibt es Luecken oder Schwachstellen
in der Muskulatur. Der Durchbruch fuer das runde Mutterband bei Frauen
und fuer den Samenstrang bei Maennern wird als Leistenkanal bezeichnet.
Hier kommt es bei Maennern am haeufigsten zum Bruch. Es kann aber
auch am Oberbauch, am Nabel oder am Oberschenkel geschehen.
Gefaehrlich ist ein Bruch dann, wenn sich an diesen Stellen Eingeweide
verlagern.
Feinboeck: ”Am gefaehrlichsten ist eine Brucheinklemmung. Dabei kann
der Darm derart eingeklemmt sein, dass binnen sechs Stunden infolge
unterbrochener Durchblutung die Darmwand aufbricht. Darminhalt kann
austreten und eine Bauchfellentzuendung ausloesen. In solchen Faellen
kann nur eine sofortige Operation das Leben retten.”
Eine Selbsthilfe gibt es bei einem derartigen Bruch nicht. Zwar ist es
zunaechst moeglich, Brueche ohne Einklemmung nach einem warmen
Bad wieder zurueckzudraengen. Von Bruchbaendern raet Feinboeck aber
ab: ”Wer jahrelang ein Bruchband getragen hat, kommt oft zu einem
spaeteren Zeitpunkt mit grossen Schmerzen und vergroessertem Bruch
zum Arzt. Die unausbleibliche Operation ist dann aber in vielen Faellen
schwieriger, als wenn sie gleich zum Zeitpunkt des Bruchs vorgenommen
worden waere. Das Bruchband ist jedenfalls keine Alternative und macht
aus einer planbaren Operation oft eine Notoperation.”
Bei starken Schmerzen empfiehlt Feinboeck daher, unbedingt einen Arzt
aufzusuchen. Laesst sich der Bruch noch zurueck schieben, entscheidet
der Arzt je nach Lage und Groesse des Bruchs, ob eine Operation
notwendig ist. In vielen Faellen kann eine Besserung noch durch gezieltes
Muskeltraining erreicht werden.
© medizin.at / ÖRK