Eine Studie über eine Therapie bei fortgeschrittenem Brustkrebs enthält falsche Daten, wie diesen Freitag von der amerikanischen Krebsbehörde verlautbart wurde, nachdem sie Hinweise der University of Witwatersrand über die Diskreditierung der Studie erhalten hatte.
Der Autor der Studie, Dr Bezwoda (UoW,Johannesburg, Südafrika), erklärte, daß er einen "dummen" Fehler gemacht habe und die volle Verantwortung für diesen übernehme. Diese Fehler wurden Gegenstand eine universitätsinternen Untersuchung und führten zur "Diskreditierung der Studie".
Die Vorgeschichte:
Zum Thema der Wirkungsevaluierung einer Hochdosischemotherapie mit anschließender Knochenmarkstransplantation bei fortgeschrittenem Mammalkarzinom anlässlich des letztjährigen Frühjarstreffen der Amerikanischen Krebsforschung waren 5 Studien präsentiert worden: In 4 davon war gezeigt worden, daß es keinen Unterschied macht, ob die Patientinnen sich einer Transplantation oder einer weniger riskanten Therapie unterziehen. Die fünfte - von Bezwodaln geleitete - Studie zeigte das Gegenteil.
Ein Team von fünf Onkologen flog nach Johannesburg um Bezwoda zu interviewen. Leider konnten sie nurmehr 50 der 150 Krankengeschichten vorfinden. Die von den Forschern über mögliche Unregelmäßigkeiten in der Studienführung in Kenntnis gesetzte Universität von Witwatersrand recherchierte und verständigte schließlich letzten Freitag die US-Behörde.
Die umstrittene Krebstherapie war von tausenden Frauen als letzte Hoffnung verlangt worden, obwohl es keinen wissenschaftlich abgesicherten Beweis für ihre größere Wirksamkeit gab.
Dr. Bailes von der American Society of Clinical Oncology sagte, er habe das Bedürfnis gehabt, alle Patienten über die Falsifikation der Studie zu informieren, fügte aber hinzu, daß die Diskussion über die Therapie keineswegs abgeschlossen sei:
Nicht nur waren in der südafrikanischen Studie andere Medikamente verwendet worden als in den Vergleichsstudien, es konnten auch manche Späterfolge bei einigen Patientinnen beobachtet werden, obwohl sich im Gros keinerlei Vorteil bei Hochdosischemotherapie abzeichnete.
Diese Therapieform sollte jedoch, so Bailes, ausschließlich klinischen Studien vorbehalten bleiben.
© medizin.at