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Schlaganfall stört Niesreflex

31.01.2000

In der aktuellen Ausgabe berichtet "Neurology" von einer Fallstudie (3 Personen), die nach einem Schlaganfall an einer Seite des unteren Hirnstammes (Medulla) die Fähigkeit zu niesen verloren. Die Patienten schildern den Verlust des Niesreflexes als extrem frustrierend.

"Ich wurde darauf aufmerksam, nachdem ein Patient seiner Frustration Luft gemacht hatte", sagte der Neurologe und Studienleiter Dr. Mark Hersch vom "New South Wales University and St. George Hospital" in Sydney, Australien.

Hersch berichtet, daß das Kitzeln in der Nase zwar wahrgenommen wurde, die Erleichterung durch die explosive Entladung jedoch nicht möglich war. Bei allen drei Patienten kehrte innerhalb von 6 Monaten die Fähigkeit zu niesen wieder.

Bei den Patienten sei die automatische Fähigkeit, das Kitzeln in ein Niesen umzusetzen gestört. Da bei den Fällen nur eine - jeweils unterschiedliche - Seite des Hirnstammes betroffen war, scheine es, als ob beide Seiten für den Niesreflex notwendig seien, meinte Hersch.

Wie viele Patienten von diesem Problem betroffen sind, ist noch nicht dokumentiert. "Manche meiner Patienten waren amüsiert und erleichtert zu hören, daß andere die gleichen Probleme hatten" so Hersch, "vielleicht haben viele Patienten dieses Problem, denken jedoch nicht daran, mit ihrem Arzt darüber zu sprechen".

Außer dem Gefühl der Frustration scheint der Verlust des Niesreflexes jedoch keine medizinischen Auswirkungen zu haben, staubige Umgebung sollte aber der lebensqualität zuliebe gemieden werden.

© medizin.at

 

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