Es wird kalt. Fuer die kommenden Tage haben die Meteorologen tiefe Temperaturen vorhergesagt. Auf kleineren Gewaessern ist das Eislaufen derzeit schon moeglich. Nun koennten aber bald auch die groesseren Seen zufrieren. Vorausgesetzt natuerlich, die tiefen Temperaturen halten an und das Eis wird dick genug, um Eislaeufer zu tragen.
In Wien sind beispielsweise in den vergangenen Tagen immer wieder
Eislaeufer auf der Alten Donau eingebrochen. Das Eis ist einfach zu duenn.
Die Eisdecke ueber einem Gewaesser ist nicht ueberall gleich stark.
Stroemungen, warme Zufluesse, Gasblaeschen oder duenn ueberfrorene
Einbruchsstellen sind moegliche Ursachen fuer unterschiedliche Dicke der
Eisdecke. Kontrolliert werden Natureisflaechen meistens von Eislaufvereinen. Diese geben dann Teiche oder Seen zum Eislaufen frei. ”Grundsaetzlich sollten nur offiziell freigegebene Eisflaechen betreten werden. Deren Tragfaehigkeit ist absolut sicher”, sagt Dr. Heinz Peter Slatin, Chefarzt vom Oesterreichischen Roten Kreuz.
"Wer im Eis eingebrochen ist, braucht rasche Hilfe. Das kalte Wasser
verursacht starke Schmerzen, man wird schnell bewegungsunfaehig. Sinkt
die Koerpertemperatur unter 30 Grad Celsius, besteht die Gefahr der Bewusstlosigkeit, des Atmungs- und Kreislaufstillstands", erklaert Slatin.
"Rasche Bergung und richtige Versorgung sind daher wichtig."
Zunaechst ist aber Vorsicht fuer die Retter oberstes Gebot. Slatin: "Am
sichersten ist eine Rettungsaktion vom Ufer aus. Mit einem Rettungsball an
einer Leine, einer Leiter, Brettern oder Aesten kann versucht werden, den
Eingebrochenen zu erreichen. Dieser kann sich damit ueber Wasser halten
oder auf das Eis ziehen.
Das Wichtigste ist, umgehend ueber Notruf 122 die Feuerwehr zu alarmieren, die die Bergung mit speziellen Geraeten und geschultem Personal durchfuehrt."
"Habe Sie vor Eintreffen der Feuerwehr den Eingebrochenen bergen koennen, sollte er am besten an einen windstillen Ort gebracht werden. Ideal waere natuerlich ein Raum mit Zimmertemperatur. Achten Sie darauf, den Unterkuehlten keinen zu hohen Temperaturen auszusetzen", sagt Slatin. "Entfernen Sie die nasse Kleidung und huellen Sie den Betroffenen in Decken. Dieser sollte voellig ruhig liegen bleiben, sich weder aktiv bewegen noch passiv bewegt werden.
Es koennen warme Getraenke verabreicht werden, niemals aber Alkohol. Kontrollieren Sie staendig Bewusstsein, Atmung und Kreislauf (Puls)."
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